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Panama bis Guatemala

  • Ziel: Panama – Panama City, Colón, Bocas del Toro; Costa Rica; Nicaragua; Honduras; Guatemala
  • Reisezeit: 03.06-16.06.2012
  • zurückgelegte Strecke: ~2.900 KM
  • Moppeds: Montero 250ccm (La Naranja und La Negra)



Eintrag aus dem Tagebuch:

An der Grenze zu Nicaragua läuft alles ganz typisch ab: Unkoordiniert und ohne jeglichen Rest von Logik. Zunächst schickt mich der Mann vom Zoll los, Kopien machen lassen bei seinen Kollegen, von denen etwa 8 Stück 100 Meter weiter im Wald in einer gammeligen Bude sitzen und Fussball schauen. Auf dem Weg dahin, laufe ich an sieben ausgeschlachteten Autos vorbei, die scheinbar vor Jahren mal vom Zoll einkassiert wurden und es sieht so aus, als ob diverse Leute dann diverse Teile brauchen konnten. Die netten Männer da im Wald sind scheinbar fürs Kopien machen zuständig. Eigentlich brauche ich nicht zu erwähnen, dass auch im Büro des Zollbeamten ein riesiges Kopiergerät steht.

Jetzt werden unsere Moppeds erstmal noch total gründlich desinfiziert, was natürlich auch wieder drei Dollar pro Fahrzeug kostet. An der Migration muss Johannes über eine halbe Stunde warten, da von sieben Schaltern genau einer besetzt ist und der Mann dort mit einem Tempo arbeitet, das einen direkt in den Winterschlaf fallen lässt. Für den Stempel muss man sich außerdem ein Ticket für einen Dollar kaufen. Danach nochmal irgendwas für 12 Dollar. Dann geht’s weiter zum nächsten Fenster, hier ist der nicaraguanische Zoll vertreten. Ich bekomme erklärt, dass ich erstmal diverse Unterschriften von diversen Leuten brauche. Angefangen mit dem Typ von der Drogenkontrolle. Der Mann am Fenster erklärt mir allerdings mit genau diesem Wortlaut: „Ja, da musst du paar Minuten warten, weil der ist gerade kacken!“.

Alles klar, ein paar Minuten später taucht ein dicker Mann mit unzufriedenem Gesichtsausdruck auf, behandelt mich zunächst wie Luft und kontrolliert natürlich gar nichts, da er dafür viel zu faul ist und unterschreibt mir meinen Zettel. Als nächstes muss ich zu irgendeinem Polizisten, der an einer Mauer rumlehnt. Nach etwas belanglosem Gerede unterschreibt auch der. Zurück am Fenster, kontrolliert der Zöllner alle Fahrzeugpapiere, ich halte etwas Smalltalk und mache ein paar Standardwitze um die Stimmung zu heben. Er schickt mich zum Fenster nebenan, einen Meter entfernt, dort sitzt ein Polizist von dem ich auch noch eine Unterschrift brauche. Da muss ich aber erst noch warten, da dieser gerade mit seiner Frau telefoniert. Dann fängt der an, alle Papiere und Nummern nochmals zu kontrollieren, obwohl er gerade schon zugesehen hat, wie das der Kollege vom Zoll gemacht hat.

Nach ein paar Minuten Diskussion schaffe ich es, ihm meine internationale Krankenversicherung vom ADAC als allgemeine Versicherung für den Strassenverkehr zu verkaufen. Alles klar, nochmal zum Zöllner, dann noch die Unterschrift vom Pförtner, nochmal zum Zöllner und schliesslich bekomme ich meinen offiziellen Ausdruck und wir dürfen fahren. An der Schranke wird dann nochmals alles kontrolliert und schon sind wir in Nicaragua. Während diesen drei Stunden versuchen mir natürlich mehrfach irgendwelche Typen Hängematten, Sonnenbrillen, gebrannte DVDs, ihre Hilfe für die Grenze oder sonstiges Zeugs zu verkaufen. Alles erinnert schwer an die Szene aus dem Asterix-Film im Irrenhaus, ich warte nur noch bis mich mal einer nach dem Passierschein A 38 fragt…